Augen

Newsletter 2/08

Inhalt

0. Editorial
1. Museumsnacht 2008
2. Sonderausstellung "Privatanstalt Thonberg"
3. Das Psychiatriemuseum in den Medien
4. Schenkungen
5. Service mit Terminen und Empfehlungen
6. Ihre Unterstützung
7. Abonnement und Kontakt
8. Impressum

0. Editorial

Liebe Freunde des Sächsischen Psychiatriemuseums,

wir erwarten zur diesjährigen Museumsnacht am 26. April den zehntausendsten Besucher! Damit haben wir seit der Eröffnung des Museums im Jahr 2001 eine erstaunliche Zahl an Interessenten in unserem Haus begrüßen können; und die Besucherzahlen steigen beständig. Zu der wachsenden Bekanntheit des Museums tragen die Sonderausstellungen und Veranstaltungen, aber auch die Berichte in den Medien bei. In jüngster Zeit sind drei ausführliche Beiträge erschienen, in denen unser Stadtrundgang im Mittelpunkt stand.
Leider waren wir bei den bisherigen Rundgängen in diesem Jahr hinsichtlich des Wetters nicht vom Glück verfolgt. Ich hoffe, dass sich spätestens zur Museumsnacht der Frühling von seiner schönen Seite zeigt.

Ihr Thomas R. Müller
Leiter des Sächsischen Psychiatriemuseums

1.Museumsnacht

Am 26. April 2008 laden die Leipziger Museen unter dem Thema "Privat" zur diesjährigen Museumsnacht ein. Neben den über vierzig teilnehmenden Institutionen präsentieren auch mehr als sechzig Sammlerinnen und Sammler ihre privaten Schätze in den Museen. Das Sächsische Psychiatriemuseum beteiligt sich mit einer Ausstellung historischer Fahrräder, die Gunter Gottschling, ein Mitarbeiter des Durchblick e.V., gesammelt und rekonstruiert hat. Außerdem wird eine private Sammlung historischer Ansichtskarten mit Motiven Sächsischer Heil- und Pflegeanstalten zu sehen sein.
Unser vollständiges Programm zur Museumsnacht lesen Sie hier. Möchten Sie sich über die Angebote der anderen Leipziger Museen informieren, dann empfehle ich einen Blick ins Internet: www.nachtschicht-leipzig.de.


Programm des Sächsischen Psychiatriemuseums
am 26. April 2008

18:00-24:00
Willkommen
Wir erwarten den zehntausendsten Besucher des Psychiatriemuseums.

18:00-24:00
Die Private Heilanstalt Thonberg
Die Sonderausstellung zeigt Zeugnisse aus der Geschichte der "Irren-, Heil- und Pflegeanstalt Thonberg", einer der ersten psychiatrischen Privatanstalten in Deutschland, die zwischen 1836 und 1920 in Leipzig existierte.

18.00-24:00
"Gruß aus..."
Historische Ansichtskarten mit Motiven Sächsischer Heil- und Pflegeanstalten aus der Sammlung Thomas Müller.

18:00-24:00
Vertraut _ Nester und Fallen
Ein Arrangement der IG pop _ auf der Grünanlage

18:00-24:00
Selbstgebaute Sahneschnitten
Historische Fahrräder aus der Sammlung Gottschling

18:00-24:00
Privat
Kurzauftritte der Theatergruppe des Durchblick e.V.

20:00
Die letzte Performance: Klaus Hähner-Springmühl, Mainzer Straße
Die "durch blick galerie" erinnert mit einer Ausstellung an Klaus Hähner-Springmühl, der in den 80er Jahren zur DDR-Künstleravantgarde gehörte und zuletzt bis zu seinem Tod im Jahr 2006 in der Durchblick-Villa lebte und arbeitete.
Zur Ausstellungseröffnung wird Klaus Hähner-Springmühl postum der Ehrenpreis "Die goldene Meise" verliehen. Außerdem wird sein ehemaliges Zimmer öffentlich zugänglich gemacht, das zukünftig die Dauerausstellung des Museums um das Kapitel "Kunst und Psychiatrie" erweitern wird.

22:30
Feuer und Flamme
Zum Ausklang der Museumsnacht scharen sich die Nachtschwärmer um das Feuer im Garten der Durchblick-Villa.

2. Sonderausstellung „Privatanstalt Thonberg“

Unsere Sonderausstellung zur Geschichte der Privaten Heilanstalt Thonberg (1836 bis 1920) wird vom 26. April bis 28. Juni 2008 zu sehen sein.
Für die Ausstellung wurden sechs Tafeln erarbeitet, die sich thematisch mit der Familie des Anstaltsgründers Güntz, mit der Einrichtung der Heilanstalt, mit den Patienten, den angewandten Behandlungsmethoden und den eingesetzten Zwangs- und Schutzmitteln sowie mit der Übernahme der Heilanstalt durch die Stadt Leipzig bis zu ihrer Schließung beschäftigen.
In den Vitrinen werden originale Gegenstände und Dokumente präsentiert, darunter eine Schenkkanne aus dem Inventar der Anstalt und das sogenannte Hauptbuch, in dem fortlaufend die Aufnahme von 2489 Patienten in der Heilanstalt registriert ist.

3. Das Psychiatriemuseum in den Medien

Viel Resonanz haben zwei Artikel über das Psychiatriemuseum in Ärztezeitungen gefunden.
Im Februar 2008 veröffentlichte das Deutsche Ärzteblatt einen Beitrag mit dem Titel "Bei Baarmann traf sich das Nervenkränzchen", in dem sich der Autor Norbert Jacherzt auf den Spuren unseres psychiatriegeschichtlichen Stadtrundgangs bewegt. (Deutsches Ärzteblatt, Jg. 105, Heft 7, 15. Februar 2008, C 298f.).
Auch der in der Ärztezeitung erschienene Artikel "Hysterie und Wahnsinn in Leipzig" von Pete Smith (Ärztezeitung, v. 8.4.2008), beschreibt Stationen und Themen des Stadtrundgangs.

Außerdem ist ein Kapitel in einem neuen Leipzig-Lesebuch dem Psychiatriemuseum und dem Durchblick e.V. gewidmet. "Vom Nervenkränzchen, einer goldenen Meise und anderen Merkwürdigkeiten" nennt Sigrid Hoyer ihren Beitrag, der den Alltag und die Feste in der Mainzer Straße in den Kontext der Leipziger Psychiatriegeschichte stellt.
Das empfehlenswerte Buch "Links, wo Fausts Schuh blitzt. Leipziger Passagen" von Sigrid und Hansdieter Hoyer ist in der Reihe Lesereisen im Picus-Verlag Wien erschienen und kann für 13,90 EURO auch über das Psychiatriemuseum bestellt werden.


4. Schenkungen

In dem Artikel im Deutschen Ärzteblatt wurde darauf hingewiesen, dass das Museum dringend psychiatriegeschichtliche Ausstellungsobjekte sucht.
Daraufhin erhielten wir Schenkungen von:
Christine Kyncl, Pirna
Barbara Pontz, Germering
Karin Körner, Erlau.
Wir bedanken uns herzlich bei den Spendern!

5. Service

Termine, Projekte, Buch- und Ausstellungsempfehlungen


Termine

26. April 18-24 Uhr Leipziger Museumsnacht

7. Juni 14 Uhr Stadtrundgang

2. Oktober Eröffnung der Sonderausstellung "Psychiatrie in der Wende"

4. Oktober Stadtrundgang

19. bis 25. Oktober Festival "Kunst ist verrückt"

Buchempfehlung

"505 Kindereuthanasieverbrechen in Leipzig. Verantwortung und Rezeption", hrsg. v. Berit Lahm, Thomas Seyde, Eberhard Ulm, Plöttner Verlag Leipzig 2008, 288 S., 14,90 EURO.

Den Ausgangspunkt für dieses Buch bildete ein Projekt Leipziger Schüler und Jugendlicher, das zu der Ausstellung "505 Kindereuthanasieverbrechen in Leipzig" führte. Die Ausstellung wurde im Januar 2007 eröffnet und seitdem als Wanderausstellung in Leipziger Schulen und Einrichtungen gezeigt. 505 beschreibt die heute bekannte Zahl Kinder, die in Leipzig der "Euthanasie" zum Opfer gefallen sind.
In der Ausstellung werden zunächst noch einmal die ideologischen Hintergründe der NS-"Euthanasie" dargestellt, um dann konkret auf die Orte der Verbrechen, auf die Täter und schließlich ausführlich auf die Schicksale der Opfer einzugehen. Inzwischen sind u.a. dank der jahrlangen Forschungen von Thomas Seyde, dem Psychiatriekoordinator der Stadt Leipzig, mehr als 300 Kinder namentlich bekannt.
Im letzten Teil der Ausstellung kommen die Schüler mit ihren eigenen Gefühlen zu Wort und stellen sich Fragen zu unserem heutigen Menschenbild: "Ab wann ist ein Mensch es nicht mehr wert, auf der Erde zu leben?"
Eine thematische Vertiefung erfährt das Buch durch die Veröffentlichung der Vorträge einer Fachtagung im Oktober 2007 in Leipzig, die sich mit den strukturellen Voraussetzungen für den NS-Massenmord an Behinderten am Beispiel des Gesundheitsamtes der Stadt Leipzig (Julia Paulus), mit den "Euthanasie"-Verbrechen in Leipzig (Thomas Seyde), der Vergangenheitspolitik in beiden deutschen Staaten (Sascha Topp) und dem heutigen Selbstverständnis behinderter Menschen ("Bürgerrechte statt Almosen" von Keyvan Dahesch) beschäftigen.
Den Autoren und Herausgebern gelingt es eindrücklich, das Kapitel der Kinder-"Euthanasie" in den Kontext der nationalsozialistischen Verbrechen zu stellen, und das würdige Gedenken an diese Opfer mit der Suche nach Maßstäben für unser heutiges Handeln zu verbinden.
Thomas R. Müller

Das Buch kann zum Preis von 14,90 € über das Psychiatriemuseum bestellt werden.

Gern veröffentlichen wir auch Ihre psychiatriegeschichtlichen Veranstaltungen und Termine in unserem Newsletter.
Die nächste Ausgabe erscheint im Juni/Juli 2008.

6. Ihre Unterstützung

Da unser Projekt über keine dauerhafte Finanzierung verfügt, benötigen wir Ihre Unterstützung. Jede Spende hilft uns und kann durch eine Spendenquittung bestätigt werden.

Spendenkonto:
Konto-Nr.. 3 52 14 02
BLZ: 860 205 00
Bank für Sozialwirtschaft
Stichwort: Psychiatriemuseum

7. Abonnement und Kontakt

Um den Newsletter abzubestellen oder mit uns Kontakt aufzunehmen, schicken Sie eine Mail an:

8. Impressum

Herausgeber: Sächsisches Psychiatriemuseum des Vereins Durchblick e.V.
Verantwortlich im Sinne des Presserechts: Thomas Müller,

Redaktionsschluß: 14.04.2008

www.psychiatriemuseum.de
www.durchblick-ev.de

© Sächsisches Psychiatriemuseum Mainzer Straße 7  04109 Leipzig

Sächsisches Psychiatriemuseum
Projekt des Durchblick e.V.
Mainzer Str. 7
04109 Leipzig
Tel: 0341/14061413
Fax: 0341/14061419
www.psychiatriemuseum.de

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